Der Vätertreff Eidinghausen organisiert in Kooperation mit dem Familienzentrum Eidinghausen seit fünf Jahren erfolgreich Vater-Kind-Aktionen

"Noch ein Stück, prima, jetzt hast du es geschafft", motiviert einer der Väter den siebenjährigen Kimi, der geschickt den Kletterturm erklimmt, um sich dann langsam wieder nach unten abzuseilen. "Das ist super, wollen wir das noch mal machen", fragt er seinen Freund Henning und holt sich schon mal seinen Stempel für diesen Teil des Bewegungsparcours.

Es ist Samstag und auf dem Außengelände des Eidinghausener Gemeindehaus ist richtig was los: Der Vätertreff Eidinghausen hat eine große Bewegungsbaustelle aufgebaut, auf der sich rund 50 Kinder und etliche Väter an diesem Nachmittag tummeln. Vor fünf Jahren wurde der Vätertreff gegründet, den Anstoß gaben Petra Heuer, Kindergartenleitung und Ulrike Salzsieder, Erzieherin vom Kindergarten Arche Noah. "Wir haben nicht lange gezögert, als der Wunsch nach Vater-Kind-Aktionen aufkam. Gleich beim ersten Treffen haben wir uns zusammengefunden und vier Veranstaltungen geplant", berichten die Gründungsväter Björn Krone und Sascha Faßnacht. Jetzt finden jedes Jahr vier Veranstaltungen in Kooperation mit dem Familienzentrum Eidinghausen statt. Dieses Mal hat Andreas Lemke, Sportlehrer der Grundschule Dehme, die Bewegungsaktion als Fachmann mit unterstützt. Denn sie wollen nicht nur "zahlender Zaungast" im Familienleben sein. Als Väter versuchen sie, anders und erfüllter zu leben, als es ihren Vätern und Großvätern in der Funktion des Geldverdieners und Haushaltsvorstands möglich war. Sie wollen ihre Kinder aktiv und kompetent begleiten, erziehen und versorgen. "Wir wollen die Vater-Kind-Beziehung durch unsere Aktionen stärken und die Kinder genießen es, mal etwas ganz allein mit ihren Vätern zu unternehmen", erklärt Björn Krone. Und davon profitiere die ganze Familie. "Es ist wichtig, dass die Kinder nicht nur von weiblichen Bezugspersonen erzogen werden. Engagierte Vaterschaft nützt nicht nur den Vätern selber, sondern auch Kindern und Müttern", so Erzieherin Ulrike Salzsieder.

Außer der Bewegungsbaustelle und dem jährlichen Kekse backen bieten die Väter ein vielseitiges Programm an, dass auf immer größere Resonanz stößt. Im Schnitt sind es 40 bis 60 Kinder und Väter, die an den Aktionen wie Schnitzeljagd, Stockbrot backen, Walderkundungen, Übernachtungen im Kindergarten mit Nachtwanderung, Drachen basteln und steigen lassen, Fahrradtour zum Flughafen Vennebeck mit Towerbesichtigung teilnehmen. "Die Ideen entstehen aus dem Kreis heraus. Wir sind fünfzehn Väter im Organisationsteam, einige von ihnen haben gar keine Kinder mehr im Kindergarten und sind trotzdem noch dabei, da sich auch untereinander Freundschaften entwickelt haben", erklärt Björn Krone und fügt hinzu: "Die Aktionen machen uns sehr viel Spaß und die schönste Rückmeldung sind dann die glücklichen und strahlenden Kinderaugen". Und das bestätigen auch Kimi und Henning. Mit lächelnden Gesichtern präsentieren sie stolz ihre Urkunden, die sie als Anerkennung für die Absolvierung des Bewegungsparcours bekommen haben. Und sie wollen auch am 23. November wieder dabei sein, wenn die Weihnachtsplätzchen im Kindergarten Regenbogen gebacken werden.